Türrahmen streichen: Eine detaillierte Anleitung für ein professionelles Ergebnis

Türrahmen streichen: Eine detaillierte Anleitung für ein professionelles Ergebnis

Die richtige Vorbereitung ist die halbe Miete

Ein neuer Anstrich für einen Türrahmen kann einen Raum sofort aufwerten und ihm ein frisches, gepflegtes Aussehen verleihen. Doch bevor der erste Pinselstrich gesetzt wird, ist eine sorgfältige Vorbereitung unerlässlich. Dieser Schritt wird oft unterschätzt, ist aber entscheidend für ein glattes, langlebiges und professionell aussehendes Ergebnis. Eine unzureichende Vorbereitung führt fast immer zu unschönen Makeln wie abblätternder Farbe, durchscheinenden alten Farbschichten oder unsauberen Kanten.

Material- und Werkzeugliste für Ihr Projekt

Stellen Sie sicher, dass Sie alle benötigten Materialien zur Hand haben, bevor Sie beginnen. Das erspart Ihnen Unterbrechungen und Stress während der Arbeit. Hier ist eine umfassende Liste:

  • Reinigungsmittel: Ein Eimer mit warmem Wasser, ein mildes Spülmittel oder ein spezieller Entfetter (Anlauger) und mehrere saubere Tücher oder Schwämme.
  • Schleifmaterial: Schleifpapier in verschiedenen Körnungen (z. B. 120er für den ersten Grobschliff und 220er für den Feinschliff), eventuell ein Schleifklotz für gleichmäßigen Druck.
  • Abdeckmaterial: Malervlies oder alte Planen für den Boden, hochwertiges Malerkrepp (Abklebeband) in verschiedenen Breiten.
  • Spachtelmasse und Werkzeug: Holzspachtelmasse zum Füllen von Kratzern oder Löchern und ein kleiner Spachtel.
  • Grundierung: Ein Haftgrund, der zum Untergrund (Holz, Metall, alter Lack) und zur gewählten Farbe passt.
  • Farbe: Hochwertiger Acryl- oder Alkydharzlack in der gewünschten Farbe und dem gewünschten Glanzgrad (z. B. seidenmatt).
  • Malerwerkzeug: Ein Satz hochwertiger Pinsel (ein Flachpinsel für Flächen, ein kleinerer Rundpinsel für Ecken und Kanten) und eine kleine Lackierrolle (Schaumstoff oder Mikrofaser) für ein besonders glattes Finish.
  • Sonstiges: Eine Farbwanne, ein Staubsauger oder eine weiche Bürste zum Entfernen von Schleifstaub, eventuell ein Staubtuch (Tack Cloth).

Den Arbeitsbereich schützen und professionell abkleben

Der Schutz der Umgebung ist ein Muss. Breiten Sie das Malervlies großzügig auf dem Boden aus und befestigen Sie es mit Klebeband, damit es nicht verrutscht. Entfernen Sie Möbel aus dem unmittelbaren Arbeitsbereich oder decken Sie sie sorgfältig mit Folie ab. Der wichtigste Teil ist das Abkleben der Kanten. Verwenden Sie hochwertiges Malerkrepp und drücken Sie es fest an die Wandkanten, die an den Türrahmen stoßen. Ein nützlicher Tipp: Fahren Sie mit einem Spachtel oder einer alten Kreditkarte über die Kante des Klebebandes, um es fest anzudrücken. Dies verhindert, dass Farbe unter das Band läuft und sorgt für eine gestochen scharfe Farbkante.

Die Oberfläche vorbereiten: Schleifen und Grundieren

Die Qualität des Endergebnisses hängt direkt von der Güte der Oberflächenvorbereitung ab. Nehmen Sie sich für diese Schritte ausreichend Zeit.

Schritt 1: Gründliche Reinigung und Entfettung

Im Laufe der Zeit sammeln sich auf Türrahmen Schmutz, Fett und Fingerabdrücke an. Diese Rückstände müssen vollständig entfernt werden, da die Farbe sonst nicht richtig haften kann. Mischen Sie warmes Wasser mit einem Schuss Spülmittel oder verwenden Sie einen speziellen Anlauger nach Herstellerangabe. Reinigen Sie den gesamten Türrahmen gründlich mit einem Tuch oder Schwamm und wischen Sie anschließend mit klarem Wasser nach, um alle Reinigungsmittelreste zu entfernen. Lassen Sie den Rahmen vollständig trocknen, bevor Sie mit dem nächsten Schritt fortfahren.

Schritt 2: Schleifen für eine perfekte Haftung

Das Anschleifen der Oberfläche ist entscheidend. Es raut die alte Lackschicht leicht an und schafft so eine optimale Haftfläche für die Grundierung und den neuen Lack. Gleichzeitig können Sie kleine Unebenheiten und Kratzer beseitigen.

  • Bei intaktem Altanstrich: Verwenden Sie Schleifpapier der Körnung 120 bis 180, um die Oberfläche gleichmäßig anzurauen. Der alte Lack muss nicht komplett entfernt werden, er sollte nur überall matt und stumpf aussehen.
  • Bei beschädigtem oder abblätterndem Altanstrich: Hier müssen lose Farbreste mit einem Spachtel und gröberem Schleifpapier (z.B. 80er Körnung) entfernt werden.
  • Bei neuem, unbehandeltem Holz: Ein leichter Schliff mit 180er Körnung genügt, um die Holzfasern zu glätten.

Nach dem ersten Schleifgang ist der ideale Zeitpunkt, um tiefere Kratzer, Dellen oder Nagellöcher mit Holzspachtelmasse zu füllen. Tragen Sie die Masse auf, lassen Sie sie vollständig trocknen und schleifen Sie die reparierten Stellen anschließend glatt. Entfernen Sie nach dem Schleifen den gesamten Staub gründlich mit einem Staubsauger und wischen Sie mit einem feuchten Tuch oder einem speziellen Staubtuch nach. Kein Staubkorn darf zurückbleiben!

Schritt 3: Die Grundierung – Das Fundament für den Anstrich

Die Grundierung, auch Haftgrund genannt, ist die Brücke zwischen dem Untergrund und dem Decklack. Sie sorgt für eine gleichmäßige Saugfähigkeit, verbessert die Haftung des Lacks und verhindert, dass dunkle Altfarben oder Holzinhaltsstoffe durch den neuen Anstrich durchscheinen. Tragen Sie die Grundierung mit einem Pinsel dünn und gleichmäßig auf. Beginnen Sie in den Ecken und Kanten und arbeiten Sie sich dann zu den größeren Flächen vor. Lassen Sie die Grundierung gemäß den Anweisungen des Herstellers vollständig trocknen. Für ein besonders glattes Finish können Sie die getrocknete Grundierungsschicht sehr vorsichtig mit feinem Schleifpapier (240er Körnung oder feiner) leicht anschleifen und den Staub erneut entfernen.

Der Anstrich: Technik für ein makelloses Finish

Jetzt kommt der Teil, auf den Sie hingearbeitet haben: der eigentliche Anstrich. Mit der richtigen Technik und Geduld erzielen Sie ein Ergebnis, das sich sehen lassen kann.

Der erste Farbauftrag

Rühren Sie die Farbe vor Gebrauch gut um. Beginnen Sie mit dem Streichen immer von oben nach unten. So vermeiden Sie, dass Tropfen auf bereits fertig gestrichene Flächen gelangen. Streichen Sie zuerst die inneren, schwer zugänglichen Teile des Rahmens und danach die vorderen, sichtbaren Flächen. Tragen Sie die Farbe in dünnen Schichten auf. Es ist immer besser, zwei dünne Schichten zu streichen als eine dicke, die leicht Nasen bilden oder ungleichmäßig trocknen kann. Führen Sie den Pinsel in langen, gleichmäßigen Zügen und achten Sie darauf, die Farbe gut zu verteilen. Für die großen, flachen Teile des Rahmens können Sie eine kleine Lackierrolle verwenden, um Pinselstriche zu minimieren und eine sehr glatte Oberfläche zu erzielen.

Der zweite Anstrich und der letzte Schliff

Lassen Sie die erste Lackschicht vollständig durchtrocknen. Die genaue Trocknungszeit finden Sie auf der Farbdose – halten Sie diese unbedingt ein. Für ein Finish in Möbelqualität empfiehlt es sich, die erste Lackschicht vor dem zweiten Anstrich noch einmal ganz leicht mit sehr feinem Schleifpapier (z. B. 320er Körnung) anzuschleifen. Entfernen Sie den Staub sorgfältig. Tragen Sie dann die zweite Lackschicht auf die gleiche Weise wie die erste auf. Diese zweite Schicht sorgt für eine volle Deckkraft und eine intensive, gleichmäßige Farbe. Der letzte, aber entscheidende Schritt ist das Entfernen des Malerkrepps. Warten Sie nicht, bis die Farbe vollständig ausgehärtet ist. Der beste Zeitpunkt ist, wenn die Farbe handtrocken, aber noch leicht flexibel ist. Ziehen Sie das Klebeband langsam und in einem 45-Grad-Winkel von der Farbkante weg. Dies gewährleistet eine saubere, scharfe Linie ohne das Risiko, dass getrocknete Farbe mit abgerissen wird.

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