
So baust du deinen eigenen Wrestling-Ring: Eine detaillierte Anleitung
Planung und Vorbereitung: Das Fundament für deinen Ring
Der Bau eines eigenen Wrestling-Rings ist ein anspruchsvolles, aber lohnendes Projekt. Bevor du jedoch auch nur eine einzige Schraube anfasst, ist eine sorgfältige Planung unerlässlich. An erster Stelle steht die Sicherheit. Ein schlecht konstruierter Ring ist eine ernsthafte Gefahr für jeden, der ihn benutzt. Nimm dir also ausreichend Zeit, um jeden Schritt zu durchdenken.
Zuerst musst du die Größe und den Standort festlegen. Professionelle Wrestling-Ringe variieren in der Größe, aber gängige Maße sind 4,88 m x 4,88 m (16 Fuß x 16 Fuß) oder 5,49 m x 5,49 m (18 Fuß x 18 Fuß). Miss deinen verfügbaren Platz genau aus und plane zusätzlich mindestens einen Meter Freiraum um den gesamten Ring herum ein. Ob du den Ring drinnen in einer Halle oder draußen im Garten aufbaust, beeinflusst die Materialwahl. Ein Außenring benötigt wetterfeste Materialien und möglicherweise ein Fundament, um auf unebenem Boden stabil zu stehen. Ein ebener, fester Untergrund wie Beton ist ideal. Kläre auch, ob für eine permanente Außenstruktur eine Baugenehmigung erforderlich ist.
Ein weiterer entscheidender Punkt ist das Budget. Die Kosten können je nach Materialqualität und Größe erheblich variieren. Erstelle eine detaillierte Liste aller benötigten Teile und recherchiere die Preise bei lokalen Baumärkten, Stahlhändlern und Online-Shops. Plane einen Puffer von 10-15 % für unvorhergesehene Ausgaben ein. Qualität hat hierbei Vorrang vor dem Preis, insbesondere bei sicherheitsrelevanten Komponenten wie dem Rahmen, der Polsterung und den Seilen.
Materialbeschaffung: Die Einkaufsliste für dein Projekt
Eine präzise Einkaufsliste ist der Schlüssel zum Erfolg. Hier ist eine Aufschlüsselung der wichtigsten Komponenten, die du für einen stabilen und sicheren Wrestling-Ring benötigst:
Der Rahmen (Die Basis)
- Stahlrohre: Das Herzstück des Rings. Vierkantrohre aus Stahl mit einer Wandstärke von mindestens 3-4 mm sind ideal. Du benötigst vier äußere Rahmenteile und mindestens zwei Querträger zur Stabilisierung der Bodenplatten.
- Verbindungselemente: Hochfeste Bolzen, Muttern und Unterlegscheiben, um den Rahmen zu montieren, falls du nicht schweißen möchtest oder kannst. Schweißen bietet jedoch die stabilste Verbindung.
Die Eckpfosten und Spannschlösser
- Stahlpfosten: Vier robuste Stahlpfosten (z. B. 10 cm x 10 cm), die an den Ecken des Rahmens befestigt werden. Ihre Höhe bestimmt die Höhe der Seile.
- Spannschlösser (Turnbuckles): Drei pro Ecke (insgesamt 12), um die Seile zu spannen. Wähle hochbelastbare Modelle.
- Spannschloss-Polster: Weiche Polster, die über die Spannschlösser gestülpt werden, um Verletzungen zu vermeiden. Dies ist ein absolutes Muss.
Der Boden und die Polsterung
- Bodenplatten: Dicke Sperrholzplatten (mindestens 20 mm) oder robuste Holzdielen, die den Boden des Rings bilden.
- Schaumstoffpolsterung: Eine hochdichte Schaumstoffmatte (mindestens 2,5 cm dick) ist entscheidend, um die Aufprallenergie zu absorbieren. Hier darf nicht gespart werden. Puzzlematten aus dem Kampfsportbereich können eine gute Option sein.
- Ringmatte (Canvas): Eine strapazierfähige, rutschfeste Plane aus Segeltuch (Canvas) oder Vinyl, die über die Polsterung gespannt wird. Sie sollte robust genug sein, um der Beanspruchung standzuhalten.
Die Ringseile
- Stahlseile: Drei Seilreihen sind Standard. Verwende ummantelte Stahlseile mit einem Durchmesser von etwa 10-12 mm.
- Seilummantelung: Um die harten Stahlseile zu polstern, kannst du sie mit Schaumstoffrohren (wie Rohrisolierung) umwickeln und anschließend fest mit farbigem Klebeband (Gaffer Tape) umwickeln.
Schritt-für-Schritt-Anleitung zum Aufbau
Mit allen Materialien zur Hand kann der eigentliche Aufbau beginnen. Arbeite methodisch und am besten mit mindestens einer weiteren Person.
1. Den Rahmen zusammenbauen
Lege die vier Stahlrohre für den äußeren Rahmen auf dem ebenen Untergrund zu einem Quadrat aus. Verbinde die Ecken. Die sicherste Methode ist das Verschweißen durch einen Fachmann. Alternativ kannst du robuste Eckverbinder und hochfeste Bolzen verwenden. Achte darauf, dass alle Winkel exakt 90 Grad betragen. Montiere anschließend die Querträger in der Mitte des Rahmens, um den Boden später abzustützen.
2. Die Eckpfosten montieren
Befestige die vier schweren Eckpfosten an den äußeren Ecken des Rahmens. Sie müssen absolut fest und perfekt senkrecht stehen. Verwende eine Wasserwaage, um die Ausrichtung zu überprüfen, bevor du die Bolzen endgültig festziehst. An diesen Pfosten wird später die gesamte Spannung der Seile lasten.
3. Den Boden verlegen und polstern
Lege die Sperrholzplatten oder Holzdielen auf den Rahmen und die Querträger. Verschraube sie fest mit dem Stahlrahmen, damit nichts verrutschen kann. Darauf verlegst du die Schaumstoffpolsterung. Achte darauf, dass die gesamte Fläche lückenlos bedeckt ist. Schneide die Matten bei Bedarf passgenau zu.
4. Die Ringmatte spannen
Breite die Canvas-Plane über der gepolsterten Fläche aus. Beginne an einer Seite und ziehe die Plane straff unter den Ringrahmen. Befestige sie dort mit einem robusten Tacker, Seilen oder Haken. Arbeite dich langsam um den ganzen Ring herum und achte darauf, dass die Oberfläche faltenfrei und trommelhart gespannt ist. Eine schlaffe Matte ist ein Sicherheitsrisiko.
5. Die Seile und Polster installieren
Befestige die Haken oder Ösen für die Spannschlösser an den Eckpfosten in den gewünschten Höhen (Standard sind ca. 45 cm, 90 cm und 135 cm vom Ringboden). Hänge die Spannschlösser ein und fädle die vorbereiteten und ummantelten Stahlseile hindurch. Spanne die Seile langsam und gleichmäßig an allen Ecken, bis sie die richtige Spannung haben – sie sollten nachgeben, aber nicht durchhängen. Zum Schluss stülpst du die Sicherheitspolster über alle 12 Spannschlösser.
Sicherheit und Wartung: Langlebigkeit gewährleisten
Dein Ring ist fertig, aber die Arbeit ist noch nicht getan. Regelmäßige Inspektionen sind unerlässlich, um die Sicherheit dauerhaft zu garantieren. Erstelle eine Checkliste und überprüfe den Ring vor jeder intensiven Nutzung.
Überprüfe stets die Spannung der Seile, den festen Sitz aller Schrauben und Bolzen, den Zustand der Polsterung und die Unversehrtheit der Ringmatte. Ein lockeres Seil oder ein beschädigtes Polster muss sofort repariert werden.
Halte die Ringmatte sauber, um die Rutschgefahr zu minimieren. Bei einem Außenring solltest du eine robuste Abdeckplane verwenden, um ihn vor Regen und UV-Strahlung zu schützen. Kontrolliere den Stahlrahmen regelmäßig auf Rost und behandle betroffene Stellen umgehend. Nur ein gut gewarteter Ring ist ein sicherer Ring und wird dir und deinen Trainingspartnern lange Freude bereiten.
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