Lungenentzündung Erkennen: Symptome, Risiken und Wann Sie zum Arzt Müssen

Lungenentzündung Erkennen: Symptome, Risiken und Wann Sie zum Arzt Müssen

Die Hauptsymptome einer Lungenentzündung Erkennen

Eine Lungenentzündung, auch Pneumonie genannt, ist eine akute oder chronische Entzündung des Lungengewebes. Anders als bei einer Bronchitis, bei der die Atemwege (Bronchien) betroffen sind, befällt die Lungenentzündung die Lungenbläschen (Alveolen) und das umliegende Gewebe. Das frühzeitige Erkennen der Symptome ist entscheidend, um rechtzeitig eine ärztliche Behandlung einzuleiten und schwere Verläufe zu vermeiden.

Atemwegsbeschwerden: Mehr als nur ein Husten

Das wohl bekannteste Symptom ist der Husten. Dieser kann sich im Verlauf der Erkrankung verändern. Oft beginnt er als trockener Reizhusten und entwickelt sich zu einem produktiven Husten mit Auswurf. Die Farbe des Sputums kann wichtige Hinweise geben:

  • Gelblich-grünlicher Auswurf: Deutet oft auf eine bakterielle Infektion hin.
  • Rostbrauner Auswurf: Kann ein klassisches Zeichen für eine Pneumokokken-Pneumonie sein.
  • Blutiger Auswurf (Hämoptyse): Ist ein ernstes Warnsignal und erfordert sofortige ärztliche Abklärung.

Ein weiteres zentrales Symptom ist die Atemnot (Dyspnoe). Betroffene haben das Gefühl, nicht genug Luft zu bekommen, und ihre Atemfrequenz ist oft erhöht. Diese Kurzatmigkeit kann bereits bei leichten Anstrengungen oder sogar in Ruhe auftreten. Eng damit verbunden sind Schmerzen im Brustkorb. Der Schmerz wird oft als stechend beschrieben und verstärkt sich typischerweise beim tiefen Einatmen oder Husten, da das entzündete Lungengewebe an dem ebenfalls entzündeten Lungenfell reibt.

Allgemeine und Systemische Krankheitszeichen

Eine Lungenentzündung ist keine rein lokale Erkrankung der Lunge, sondern betrifft den gesamten Körper. Das Immunsystem arbeitet auf Hochtouren, was zu einem ausgeprägten Krankheitsgefühl führt. Typische systemische Symptome sind:

  • Hohes Fieber: Temperaturen über 38,5 °C sind häufig, oft begleitet von Schüttelfrost.
  • Starkes Schwitzen: Besonders Nachtschweiß kann auftreten, wenn das Fieber sinkt.
  • Abgeschlagenheit und Müdigkeit: Eine extreme Erschöpfung, die weit über die einer normalen Erkältung hinausgeht.
  • Muskel- und Gliederschmerzen: Ähnlich wie bei einer schweren Grippe.

Untypische Symptome und Warnsignale

Besonders bei älteren Menschen oder Personen mit einem geschwächten Immunsystem können die klassischen Symptome fehlen. Man spricht dann von einer „stillen“ oder atypischen Pneumonie. Hier sind oft Verwirrtheit, Desorientierung oder ein plötzlicher, unerklärlicher schlechter Allgemeinzustand die einzigen Anzeichen. Auch Magen-Darm-Beschwerden wie Übelkeit, Erbrechen oder Durchfall können in manchen Fällen auftreten. Ein sehr ernstes Warnsignal ist eine Zyanose – eine bläuliche Verfärbung der Lippen und Fingernägel, die auf einen gefährlichen Sauerstoffmangel im Blut hindeutet.

Abgrenzung zu Anderen Atemwegserkrankungen

Die Symptome einer Lungenentzündung können denen anderer Krankheiten ähneln. Die Unterscheidung ist jedoch wichtig für die richtige Behandlung.

Lungenentzündung vs. Erkältung

Eine Erkältung betrifft primär die oberen Atemwege, was sich durch Schnupfen, Halsschmerzen und leichten Husten äußert. Fieber ist selten oder nur leicht erhöht. Eine Lungenentzündung hingegen befällt die tiefen Lungenbereiche und geht mit hohem Fieber, starkem Krankheitsgefühl und oft auch Atemnot einher.

Lungenentzündung vs. Bronchitis

Bei einer akuten Bronchitis sind die Bronchien entzündet, was zu starkem Husten führt. Das allgemeine Krankheitsgefühl ist jedoch meist weniger stark ausgeprägt als bei einer Pneumonie, und hohes Fieber sowie Atemnot sind seltener. Eine Bronchitis kann jedoch in eine Lungenentzündung übergehen, wenn die Infektion auf das Lungengewebe übergreift.

Risikofaktoren und Wann ein Arztbesuch Unerlässlich Ist

Obwohl jeder eine Lungenentzündung entwickeln kann, gibt es bestimmte Gruppen, die ein höheres Risiko haben.

Wer ist besonders gefährdet?

  • Säuglinge und Kleinkinder unter 2 Jahren
  • Erwachsene über 65 Jahre
  • Personen mit chronischen Erkrankungen (z.B. COPD, Asthma, Herzerkrankungen, Diabetes)
  • Menschen mit einem geschwächten Immunsystem (z.B. durch HIV, Chemotherapie oder die Einnahme von Immunsuppressiva)
  • Raucher
  • Personen, die kürzlich operiert wurden oder bettlägerig sind

Alarmzeichen: Wann Sie Sofort Medizinische Hilfe Benötigen

Suchen Sie unverzüglich einen Arzt oder ein Krankenhaus auf, wenn einer der folgenden Punkte zutrifft:

  • Starke Atemnot oder das Gefühl, zu ersticken
  • Bläuliche Verfärbung der Lippen oder Fingernägel
  • Hohes Fieber, das nicht sinkt
  • Starke Schmerzen in der Brust
  • Blutiger Husten
  • Verwirrtheit oder plötzliche Wesensveränderung

Der Weg zur Diagnose: Was beim Arzt Passiert

Wenn der Verdacht auf eine Lungenentzündung besteht, wird der Arzt verschiedene Schritte unternehmen, um die Diagnose zu sichern.

Die Ärztliche Untersuchung

Zuerst wird der Arzt eine detaillierte Anamnese erheben und nach den genauen Symptomen und der Krankheitsgeschichte fragen. Danach folgt die körperliche Untersuchung. Ein entscheidender Teil davon ist das Abhören der Lunge mit einem Stethoskop. Typische Rasselgeräusche können auf Flüssigkeit in den Lungenbläschen hindeuten. Auch das Abklopfen des Brustkorbs kann Hinweise auf verdichtetes Lungengewebe geben.

Bildgebende Verfahren und Labortests

Um die Diagnose zu bestätigen, ist in der Regel eine Röntgenaufnahme des Brustkorbs (Röntgen-Thorax) notwendig. Auf dem Bild kann der Arzt die entzündlichen Infiltrate in der Lunge erkennen und das Ausmaß der Erkrankung beurteilen. Zusätzlich können Blutuntersuchungen Aufschluss über die Entzündungswerte im Körper geben (z.B. CRP, Leukozyten). In manchen Fällen wird auch eine Probe des Auswurfs im Labor untersucht, um den genauen Erreger zu identifizieren und die Antibiotikatherapie gezielt darauf abzustimmen.

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