Häufige Hygienefehler und wie man sie vermeidet

Mundhygiene – Mehr als nur Zähneputzen

Eine sorgfältige Mundhygiene ist das Fundament für gesunde Zähne und ein strahlendes Lächeln. Doch selbst bei täglicher Routine schleichen sich oft Fehler ein, die die Wirksamkeit der Pflege erheblich reduzieren. Es geht nicht nur darum, ob man putzt, sondern vor allem wie.

Fehler 1: Zu kurzes oder falsches Putzen

Viele Menschen putzen ihre Zähne im Eiltempo. Die empfohlene Putzdauer von zwei bis drei Minuten wird oft unterschritten. In weniger als zwei Minuten ist es kaum möglich, alle Zahnoberflächen gründlich von Plaque zu befreien. Plaque ist ein klebriger Bakterienfilm, der Karies und Zahnfleischentzündungen verursacht. Stellen Sie sich einen Timer oder nutzen Sie eine elektrische Zahnbürste mit integriertem Zeitgeber, um sicherzustellen, dass Sie die volle Zeit nutzen.

Die Technik ist ebenso entscheidend. Anstatt kräftig horizontal zu schrubben, was den Zahnschmelz abtragen und das Zahnfleisch schädigen kann, sollten Sie sanfte, kreisende Bewegungen anwenden. Eine bewährte Methode ist die „Von-Rot-nach-Weiß“-Technik: Setzen Sie die Bürste am Zahnfleischrand an und bürsten Sie sanft in Richtung der Zahnkrone. So werden Beläge effektiv entfernt, ohne das empfindliche Zahnfleisch zu reizen.

Fehler 2: Die Zunge und Zahnseide werden ignoriert

Auf der rauen Oberfläche der Zunge sammeln sich unzählige Bakterien an, die nicht nur für Mundgeruch verantwortlich sind, sondern auch zur Plaquebildung beitragen. Die tägliche Reinigung der Zunge ist daher unerlässlich. Verwenden Sie dafür einen speziellen Zungenschaber oder die Rückseite Ihrer Zahnbürste, falls diese über entsprechende Lamellen verfügt. Ziehen Sie den Schaber sanft von hinten nach vorne über die Zunge.

Die Zahnzwischenräume machen etwa 30 % der gesamten Zahnoberfläche aus, werden aber von der Zahnbürste kaum erreicht. Das Auslassen der Zahnseide ist einer der häufigsten Hygienefehler. Bakterien und Speisereste können sich hier ungestört ansammeln und zu Karies und Zahnfleischentzündungen (Gingivitis) führen. Die tägliche Anwendung von Zahnseide oder Interdentalbürsten ist kein optionaler Luxus, sondern ein integraler Bestandteil der Mundpflege.

Fehler 3: Die Zahnbürste wird zum Bakterienherd

Ihre Zahnbürste leistet Schwerstarbeit, doch wann haben Sie sie das letzte Mal gewechselt? Eine abgenutzte Zahnbürste reinigt nicht mehr effektiv. Die Borsten spreizen sich und verlieren ihre Fähigkeit, Plaque gründlich zu entfernen. Als Faustregel gilt:

  • Wechseln Sie Ihre Zahnbürste alle drei Monate.
  • Ersetzen Sie die Bürste sofort nach einer Erkältung, Grippe oder Halsentzündung, um eine Reinfektion zu vermeiden.
  • Spülen Sie die Bürste nach jedem Gebrauch gründlich unter fließendem Wasser ab.
  • Lagern Sie sie aufrecht an der Luft, damit sie vollständig trocknen kann. Ein feuchter Bürstenkopf ist ein idealer Nährboden für Bakterien.

Körperpflege – Die Haut als Schutzschild

Unsere Haut ist das größte Organ und eine wichtige Barriere gegen Krankheitserreger. Falsche Pflegeroutinen können diesen Schutzschild schwächen und zu Hautproblemen führen.

Fehler 4: Zu heißes oder zu häufiges Duschen

Eine lange, heiße Dusche mag sich entspannend anfühlen, ist aber für die Haut purer Stress. Heißes Wasser löst den natürlichen Fett- und Säureschutzmantel der Haut auf. Dieser Schutzmantel ist entscheidend, um Feuchtigkeit zu speichern und Bakterien abzuwehren. Die Folge sind trockene, juckende und gereizte Haut. Duschen Sie stattdessen lieber lauwarm und nicht länger als 10 Minuten. Verwenden Sie milde, pH-neutrale Duschgele und cremen Sie Ihre Haut direkt nach dem Abtrocknen mit einer feuchtigkeitsspendenden Lotion ein, um die Hautbarriere zu stärken.

Fehler 5: Unzureichendes Händewaschen

Händewaschen ist eine der effektivsten Maßnahmen zur Vorbeugung von Infektionskrankheiten. Doch schnelles Abspülen unter Wasser reicht nicht aus. Gründliches Händewaschen erfordert Zeit und die richtige Technik.

Nehmen Sie sich mindestens 20 bis 30 Sekunden Zeit – das entspricht etwa zweimal dem Singen von „Happy Birthday“.

So geht es richtig:

  1. Hände unter fließendem Wasser nass machen.
  2. Ausreichend Seife verwenden und die Hände aneinanderreiben, bis ein reichhaltiger Schaum entsteht.
  3. Sorgfältig Handrücken, Fingerzwischenräume, Daumen und die Bereiche unter den Fingernägeln einseifen.
  4. Gründlich unter fließendem Wasser abspülen.
  5. Mit einem sauberen Handtuch oder an der Luft trocknen.

Fehler 6: Wiederverwendung von schmutzigen Handtüchern

Ein frisch geduschter Körper verdient ein sauberes Handtuch. Feuchte Handtücher sind ein Paradies für Bakterien, Schimmel und Pilze. Jedes Mal, wenn Sie ein benutztes Handtuch wiederverwenden, reiben Sie diese Keime zurück auf Ihre saubere Haut. Dies kann zu Hautunreinheiten, Infektionen oder unangenehmen Gerüchen führen. Wechseln Sie Ihr Badetuch nach spätestens drei Benutzungen und hängen Sie es nach jedem Gebrauch so auf, dass es vollständig trocknen kann. Handtücher für die Hände sollten sogar noch häufiger, idealerweise alle ein bis zwei Tage, gewechselt werden.

Kleine Gewohnheiten mit großer Wirkung

Manche Hygienefehler sind so alltäglich, dass wir sie gar nicht mehr als solche wahrnehmen. Dabei haben sie einen großen Einfluss auf unsere Gesundheit.

Fehler 7: Das Smartphone als Keimschleuder

Wir nehmen es überallhin mit: ins Bad, in die Küche, ins Bett. Studien zeigen, dass auf einem durchschnittlichen Smartphone mehr Bakterien zu finden sind als auf einem Toilettensitz. Diese Keime übertragen wir ständig auf unsere Hände und unser Gesicht. Reinigen Sie Ihr Smartphone daher täglich. Verwenden Sie ein weiches Mikrofasertuch und spezielle Desinfektionstücher für Elektronik, um das Display und die Hülle abzuwischen. Vermeiden Sie aggressive Reinigungsmittel, die die Oberflächen beschädigen könnten.

Fehler 8: Unregelmäßiger Wechsel der Bettwäsche

Im Bett verbringen wir rund ein Drittel unseres Lebens. Während wir schlafen, verliert unser Körper Schweiß, Hautschüppchen und Fette. Diese bilden den idealen Nährboden für Hausstaubmilben, deren Ausscheidungen Allergien auslösen können. Bakterien und Pilze fühlen sich in diesem Milieu ebenfalls wohl. Um ein gesundes Schlafklima zu gewährleisten, sollten Sie Ihre Bettwäsche alle ein bis zwei Wochen bei mindestens 60 Grad Celsius waschen. Auch Kopfkissen und Bettdecke sollten regelmäßig gemäß Waschanleitung gereinigt werden.

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