
Der Weg ins Schulteam: So überzeugst du beim Volleyball-Tryout
Die Vorbereitung: Der Grundstein für den Erfolg
Der Traum vom Schulteam beginnt lange vor den eigentlichen Auswahlspielen. Eine gründliche und gezielte Vorbereitung ist der entscheidende Faktor, der talentierte Spieler von engagierten, teamfähigen Athleten unterscheidet. Konzentriere dich in den Wochen und Monaten vor dem Tryout auf zwei Hauptbereiche: deine körperliche Verfassung und deine technischen Fertigkeiten.
Körperliche Fitness aufbauen
Volleyball ist ein athletischer Sport, der Ausdauer, Kraft und Explosivität erfordert. Ein hohes Fitnesslevel ermöglicht es dir nicht nur, während des gesamten Tryouts leistungsfähig zu bleiben, sondern minimiert auch das Verletzungsrisiko. Ein ausgewogener Trainingsplan sollte folgende Komponenten enthalten:
- Ausdauer: Lange Spiele und intensive Übungsreihen erfordern ein starkes Herz-Kreislauf-System. Integriere regelmäßige Cardio-Einheiten wie Laufen, Schwimmen oder Radfahren in deinen Trainingsplan. Intervalltraining, bei dem sich hochintensive Phasen mit Erholungsphasen abwechseln, ist besonders effektiv, um die Spielbelastung zu simulieren.
- Kraft: Eine starke Rumpf- und Beinmuskulatur ist die Basis für kraftvolle Sprünge und stabile Aktionen am Netz und in der Abwehr. Übungen wie Kniebeugen (Squats), Ausfallschritte (Lunges), Planks und Beinheben sind unerlässlich. Konzentriere dich auf eine saubere Ausführung, um die richtigen Muskelgruppen zu aktivieren.
- Sprungkraft: Explosivität ist im Volleyball alles. Plyometrisches Training verbessert deine Fähigkeit, schnell maximale Kraft zu entwickeln. Integriere Übungen wie Box Jumps (Sprünge auf eine Kiste), Sprungkniebeugen und Seilspringen, um deine vertikale Sprunghöhe zu steigern.
Technische Fähigkeiten verfeinern
Selbst die beste Athletik nützt wenig ohne eine solide technische Grundlage. Nutze die Zeit vor dem Tryout, um die Grundtechniken zu perfektionieren. Wiederholung ist der Schlüssel zur Automatisierung der Bewegungsabläufe.
- Baggern (Annahme und Abwehr): Dies ist oft die erste Aktion nach dem Aufschlag des Gegners und somit fundamental. Übe, eine stabile Plattform mit deinen Armen zu bilden und den Ball mit den Beinen zu steuern. Eine Wand ist ein ausgezeichneter Trainingspartner für hunderte von Wiederholungen.
- Pritschen (Zuspiel): Ein sauberes Zuspiel ist die Voraussetzung für einen erfolgreichen Angriff. Konzentriere dich auf eine ruhige Handhaltung und darauf, den Ball oberhalb deiner Stirn mit den Fingerkuppen zu spielen. Übe das Zuspiel auf verschiedene Positionen.
- Aufschlag: Ein starker und konstanter Aufschlag ist eine Waffe. Egal ob von unten oder oben, dein Ziel sollte es sein, den Ball sicher und gezielt ins gegnerische Feld zu bringen. Übe verschiedene Varianten, um für den Gegner unberechenbar zu sein.
- Angriffsschlag: Der Höhepunkt eines Spielzugs. Arbeite an deinem Anlauf, dem Timing deines Absprungs und dem Armzug. Auch hier kannst du an einer Wand üben, um den Ball hart und kontrolliert nach unten zu schlagen.
Schaue dir professionelle Volleyballspiele an. Analysiere die Bewegungen und die Entscheidungsfindung der Spieler auf deiner Position. Das hilft dir, ein besseres Spielverständnis zu entwickeln.
Das Tryout selbst: Zeige, was du kannst
Am Tag des Tryouts geht es darum, deine vorbereiteten Fähigkeiten unter Beweis zu stellen. Die Trainer bewerten nicht nur deine technischen Fertigkeiten, sondern auch deine Einstellung, deine Lernfähigkeit und wie du dich ins Team integrierst.
Der erste Eindruck zählt
Die Bewertung beginnt in dem Moment, in dem du die Halle betrittst. Sei dir dessen bewusst und präsentiere dich von deiner besten Seite.
- Pünktlichkeit und Vorbereitung: Erscheine mindestens 15 Minuten vor Beginn. So hast du Zeit, dich mental vorzubereiten und in Ruhe deine Schuhe anzuziehen. Bringe alles Notwendige mit: passende Sportkleidung, Knieschoner, eine gefüllte Wasserflasche.
- Positive Ausstrahlung: Gehe mit Energie und Selbstvertrauen in die Halle. Halte Augenkontakt mit den Trainern, wenn sie sprechen, und höre aufmerksam zu. Ein Lächeln und eine offene Körperhaltung signalisieren Begeisterung und Engagement.
- Aufwärmen mit Fokus: Nutze das Aufwärmprogramm nicht nur zum Lockern, sondern zeige bereits hier vollen Einsatz. Führe jede Dehnübung konzentriert aus und sei beim Einlaufen vorne mit dabei.
Während der Übungen glänzen
In den verschiedenen Übungen (Drills) wollen die Trainer sehen, wie du die Grundtechniken unter Druck anwendest. Gib in jeder einzelnen Übung 100 Prozent. Sprinte zu jedem Ball, auch wenn er unerreichbar scheint. Trainer lieben Einsatzbereitschaft. Ein entscheidender Faktor, der oft übersehen wird, ist die Kommunikation. Rufe laut und deutlich „Ich hab ihn!“, „Meiner!“ oder „Hilfe!“, um deine Mitspieler zu unterstützen. Ein Spieler, der kommuniziert, macht das gesamte Team besser. Sei nicht entmutigt, wenn dir Fehler unterlaufen. Trainer achten genau darauf, wie du nach einem Fehler reagierst. Schüttelst du ihn ab und konzentrierst dich auf den nächsten Ball oder lässt du den Kopf hängen? Zeige mentale Stärke.
Die richtige Einstellung: Mehr als nur Talent
Trainer stellen ein Team zusammen, keine Ansammlung von Einzelspielern. Deine Einstellung und dein Verhalten können daher genauso wichtig sein wie deine Fähigkeit, einen Ball zu pritschen oder anzugreifen.
Sei ein Teamplayer
Zeige, dass du ein Gewinn für die Mannschaftsdynamik bist. Das kannst du durch einfache, aber wirkungsvolle Verhaltensweisen tun:
- Unterstütze deine Mitspieler: Gib einem Mitspieler ein High-Five nach einer guten Aktion. Rufe ein „Guter Versuch!“ nach einem Fehler. Positive Bestärkung schafft ein gutes Klima.
- Sei hilfsbereit: Hilf unaufgefordert beim Einsammeln der Bälle oder beim Aufbau der Netze. Das zeigt Respekt und Verantwortungsbewusstsein.
- Sei „coachable“ (lehrfähig): Höre genau zu, wenn ein Trainer dir einen Hinweis gibt. Nicke, um zu zeigen, dass du es verstanden hast, und versuche, das Feedback sofort umzusetzen. Spieler, die bereit sind zu lernen, sind für jeden Trainer wertvoll.
Umgang mit Fehlern und Druck
Niemand spielt fehlerfrei, schon gar nicht in einer Stresssituation wie einem Tryout. Deine Reaktion auf Widrigkeiten sagt viel über deinen Charakter aus.
Ein Trainer sucht nicht nur nach dem talentiertesten Spieler, sondern nach dem Spieler, der das Team besser macht. Deine Einstellung kann der entscheidende Faktor sein.
Bleibe ruhig und fokussiert, auch wenn eine Übung nicht nach Plan verläuft. Atme tief durch und konzentriere dich auf die nächste Aktion. Wenn sich die Gelegenheit ergibt, frage einen Trainer nach dem Tryout höflich um Feedback. Das zeigt Initiative und den Willen zur Verbesserung.
Nach dem Tryout: Die nächsten Schritte
Unabhängig vom Ergebnis ist das Tryout eine wertvolle Erfahrung. Dein Umgang mit dem Ergebnis ist der letzte Eindruck, den du bei den Trainern hinterlässt.
Das Ergebnis abwarten
Wenn die Liste mit den Namen veröffentlicht wird, reagiere professionell. Wenn du es ins Team geschafft hast, freue dich, aber bleibe bescheiden. Bedanke dich bei den Trainern für die Chance. Die eigentliche Arbeit fängt jetzt erst an. Solltest du es nicht geschafft haben, sei nicht übermäßig enttäuscht. Es ist keine Abwertung deiner Person. Bedanke dich ebenfalls bei den Trainern für die Möglichkeit, dich zu zeigen.
Aus der Erfahrung lernen
Eine Absage ist kein Endpunkt, sondern eine Chance. Frage den Trainer höflich nach den Gründen und woran du für das nächste Jahr arbeiten kannst. Nutze diese Information als Motivation. Suche nach anderen Möglichkeiten, um Spielerfahrung zu sammeln, zum Beispiel in einem lokalen Verein. Je mehr du spielst und trainierst, desto besser wirst du – und desto größer sind deine Chancen beim nächsten Mal.
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